1888 - 1894

Zum Jubiläumsjahr 1963 und 1988 haben die Chronisten in den damals erschienenen Festschriften mit viel Sorgfalt die wesentlichen geschichtlich interessanten Fakten zusammengetragen, die nur noch erweitert werden können, um die Vorkommnisse der letzten 25 Jahre. Darum sei hier auch nur wiederholt, was damals zur Geschichte unserer Schützengilde geschrieben wurde: Das Jahr 1588 wird als Gründungsjahr unserer Gilde angesehen. Aus diesem Jahr stammt das älteste Königsschild an unserer Schützenkette, ein silberner Vogel, der die Buchstaben HBD und die Jahreszahl 1588 eingraviert trägt.

 

Als Ursprung unserer Gilde wird eine Bruderschaft angesehen, die in einem Protokoll aus dem Jahre 1616 anläßlich einer Visitation der Kirche in Epe erwähnt wird. Dieses Protokoll sagt eindeutig aus, dass unter den Bauern die St.-Katharinenbruderschaft bestehe. Es ist gewiß nicht einfach, den geschichtlichen Werdegang einer 400-jährigen Schützengilde zu schildern, wenn an Beweismaterialien und geschichtlichen Hinweisen nur weniges vorhanden ist. Es ergeben sich lediglich aus alten vorliegenden Protokollen und sonstigen Schriften verschiedene Anhaltspunkte über das Bestehen und die Entwicklung der Schützengilde.

 

Als sicher gilt, dass sich die Schützengilde in ihrer jetzigen Form und gebietlichen Ausdehnung nicht jahrhundertelang erhalten hat. Das Gebiet der Gilde umfaßt heute, wie sich schon aus dem Namen ergibt, die Bauerschaften Gerdingseite, Füchte und Storkerhook. Es umschließt ferner das Gebiet vom Bungert, Nienborger Straße, Schelverweg, einen Teil der Straße Auf der Sunhaar, den Buschgarten bis zum Postbrückenweg und erstreckt sich bis zur Gemeindegrenze nach Nienborg, während es im Westen durch die Dinkel begrenzt wird.

Das Beweisstück für das Alter unserer Schützengilde, ist eben jener erwähnte silberne Vogel. Es kann natürlich nicht mit Sicherheit bewiesen werden, dass das Jahr 1588 auch tatsächlich das Gründungsjahr ist. Richtig ist jedoch, daß im Jahre 1588 die Schützengilde bzw. ihre Mutter, die St.-Studentenbruderschaft, bestanden hat. Es liegt die Annahme nahe, dass die Gründung auch tatsächlich in diesen Jahren erfolgt ist.

 

Im spanisch-niederländischen Unabhängigkeitskrieg (1581 - 1609) hat Epe wirklich Kriegsnot erlitten. Sowohl Freund als Feind wüteten abwechselnd in unserer Heimat. Unseren Vorfahren blieb daher nur die Möglichkeit, sich selbst so weit wie möglich zu schützen um sich den Willkürakten der Soldaten zu erwehren. Aus diesem Grunde wurden dann Bruderschaften gegründet. Der erste Zweck dieser Bruderschaften bestand, wie schon erwähnt, in der Abwehr feindlicher Übergriffe. Diese Aufgabe hatten die Bruderschaften dann insbesondere auch wieder im Dreißigjährigen Krieg. Später kamen neue Aufgaben hinzu. Besonders der Feuerschutz und die Nachbarschaftshilfe waren neben dem erstgenannten Zweck weitere Aufgaben der Gilden.

 

Sie beteiligten sich auch an der Verwaltung des Ortes und der Wahrnehmung der Interessen der Bürger. Es wurde innerhalb der Gilden selbstverständlich die Geselligkeit gepflegt. Wenn die ernsten Aufgaben der Gilden, insbesondere als Wehrorganisation und zum Selbstschutz des eigenen Hab und Gutes, durch ruhigere Zeiten geringer wurden, so haben sich die Gilden doch erhalten und bis in die heutigen Zeiten das Gesellige gepflegt und altes Brauchtum aufrecht erhalten.

 

Die im Jahre 1616 in einem Protokoll erstmals erwähnte St.-Katharinenbruder- Geschichtlicher Rückblick schaft hatte eine weitere räumliche Ausdehnung als das heutige Gebiet unserer Gilde. Die St.-Studentenbruderschaft umfasste nach den vorhandenen Unterlagen sämtliche Bauerschaften um Epe einschließlich der Uppermark und der Eilermark. Von der St.-Katharinenbruderschaft hat sich dann später vermutlich die St.-Petri-Gilde abgetrennt. Auch bei dieser Gilde handelt es sich um eine Bruderschaft aus den Bauerschaften, die, so wird angenommen, das Gebiet der Eilermark umschloß.

 

Aus den Schildern an unserer Königskette kann man ersehen, dass immer wieder Schützenfeste gefeiert wurden und das die Könige stets aus den Bauerschaften stammten. Zu bedauern ist, dass im Verlauf der Jahrhunderte sehr viele Schilder verloren gingen. Aber immerhin besitzen wir von 1588 bis 1841 noch sechzehn Königsschilder, die das Fortleben der Gilde über die Jahrhunderte hinweg belegen. Geschichtlicher Rückblick.
 

 

 

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© Schützengilde St Katharina e.V. Epe 1588