1978 - 1987

1978 feierten zwei unserer Nachbarvereine ein Jubiläum. Die Schützengilde St. Georgi wurde 350 Jahre und der Schützenverein Kloster 100 Jahre alt. Beide Festveranstaltungen wurden von unserer Gilde beim Kommers und beim Festumzug mit starken Abordnungen besucht. Die Schießgruppe zählt jetzt 54 Mitglieder und für Hermann Schröder wird Heinrich Mers als neuer Vizepräsident gewählt. Der Beitrag wird von DM 5,- auf DM 15,- jährlich angehoben. Die Vogelstange wurde von ihrem bisherigen Standort in der Weide in die Bülten versetzt. Dieser neue Schützenplatz wurde von Paul Schulze Tenberge an die Schützengilde verpachtet. Unter den hohen Tannen auf einem sogenannten Bülten hatte die Vogelstange einen hervorragenden Platz bekommen. Am 21. 11. 79 wurde ein Jubiläumsbeitrag von jährlich DM 5,- für das 400-jährige Jubelfest beschlossen. Wegen der Beitragserhöhung in diesem Jahr soll diese Regelung erst ab 1980 in Kraft treten.

Oberst Ernst Nienhaus

Laut Beschluß fungiert von da an, mit dem Mundschenk ein Oberhofmarschall am Königsthron. Am 2. und 3. 8. 79 waren wir zu Gast beim Allgemeinen Bürgerschützenverein Nienborg, zum Kommers und zum festlichen Umzug. 300 Jahre wurde der Verein alt und ganz Nienborg feierte. 1980 legte Oberst Ernst Nienhaus sein Amt nieder, das er im Jahre 1969 von seinem Vorgänger Heinrich Röttger übernommen hat. Hermann Albers, der seit 1958 dem Offizierscorps angehörte, wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Die Generalversammlungen, die bislang traditionsgemäß am Buß- und Bettag stattgefunden haben, wurden durch mehrheitliche Entscheidung um einen Tag vorverlegt. Hierdurch sollte eine noch bessere Beteiligung erreicht werden, da der folgende Tag arbeitsfrei war. Der für unser Jubiläum festgesetzte Sonderbeitrag wurde von nunmehr DM 5- auf DM 10,- jährlich erhöht.

Am 13. und 15.7.1984 waren wir zum 75-jährigen Jubelfest des Schützenvereins Buterland-Beckerhook eingeladen und haben mit Vorstand und Offizierscorps teilgenommen. Unsere Schützengilde wurde beim veranstaltetem Fußballturnier Sieger. Die Mannschaft wurde jedoch später aufgelöst, weil nicht genügend Interesse für diese Sportart vorhanden war. Vorstand, Hofstaat und Offizierscorps waren dabei, als am 13.10. 1984 in Ahaus der 35. Westfälische Schützentag stattfand. Mit unserem Namensvetter, dem Schützenverein Epe von 1910 e.V bei Bramsche, fanden erste Gespräche statt, die auf gegenseitigen Wunsch zu einer späteren, offiziellen Partnerschaft führen sollten. Gegenseitige Besuche haben inzwischen schon zu einem recht freundschaftlichen Verhältnis geführt. Vorstand und Offiziere nahmen 1985 am 75-jährigen Jubiläum teil.

Von einigen Verantwortlichen in unserer Schützengilde wird die Diskussion Absicht, zum 400-jährigen Jubiläum den Namen der Schützengilde mit dem der Hl. Katharina als Schutzpatronin zu ergänzen. Das geführte Gespräch mit Herrn Pastor Frye bestärkte die Befürworter in ihrer Absicht. Die älteste Monstranz der Pfarrkirche zeigt neben der Hl. Agatha auch das Bild der Hl. Katharina. Da das Alter der Monstranz nach Aussage mit dem unserer Gilde übereinstimmen könnte, sind Zusammenhänge (Spende, Gabe an die Kirche)? Die Verbundenheit mit unserer Kirche beweist nicht nur die Teilnahme an den Prozessionen und kirchlichen Festen, sondern über die St.-Katharinen-Bruderschaft, der unsere Vorfahren in den Gründerjahren angehört haben, in Gang gesetzt mit der auch die Tatsache, das von unserer Schützengilde eine Station des neuen Kreuzweges auf dem Friedhof gespendet wurde. Sogar grenzüberschreitende nachbarliche Beziehungen führten uns am 9. August 1986 nach Glanerbrug in Holland, wo der Schützenverein auf ein 35- jähriges Bestehen zurückblickte. Für uns war es eine gute Gelegenheit, einmal mehr den Kontakt zu unseren Freunden auf der anderen Seite der Grenze zu festigen.

Mayor Ludger Kernebeck

Der Tod des allzu früh verstorbenen Majors Ludger
Kernebeck führte zu einer Neuwahl, die Gerhard Hörmann
zu seinem Nachfolger bestimmte.

Am 5. April 1987 fand die angekündigte außerordentliche Generalversammlung statt, die sich mit der Namensänderung unserer Gilde als einzigem Tagesordnungspunkt befaßte. Nach einer zum Teil heftig geführten Diskussion über Für und Wider dieses Schrittes, wurde in der Abstimmung mit 57 gegen 54 Stimmen nur eine einfache Mehrheit erreicht. Laut Satzung ist für eine Satzungsänderung aber eine Dreiviertelmehrheit erforderlich. Obwohl es auch andere Meinungen gab, mußte doch korrekterweise dieses als eine solche angesehen werden. § 1 lautet nämlich: „Die Schützengilde trägt den Namen Schützengilde Gerdingseite, Füchte und Storkerhook Epe e.V von 1588“. Durch den Zusatz „St. Katharina“ im Namen der Schützengilde würde dieser aber geändert. Da in dieser Versammlung einige Ungereimtheiten und Unsachlichkeiten dieses negative Ergebnis vermeintlich mit herbeigeführt hatten, war nach der Versammlung schon zu verspüren, daß dieses kein endgültiges Aus bedeuten konnte. Eine Begründung für diese Namensänderung beruhte letztlich auf vielen guten Argumenten. Einmal war es der Name einer Schutzpatronin und somit eines Eigennamens der Schützengilde, der sich nicht nur aus den Namen der früheren und noch zum Teil heutigen Bauerschaften zusammensetzt und dem derzeitigen Stand nicht mehr ganz entspricht, zum anderen wollten die Befürworter anläßlich unseres Jubiläums hiermit ein Zeichen setzen, das die Anfänge unserer Schützengilde in einer St.-Katharinen-Bruderschaft deutlich machen sollte. Hauptmann Franz Herking, der sich besonders engagiert mit anderen Verantwortlichen in der Gilde um die sachliche Darlegung der Gründe hierfür bemüht hatte, sagte am Schluß der Versammlung: „Wenn nicht heute, dann auf der nächsten Versammlung, oder im nächsten Jahr, oder in einigen Jahren; dieser beschrittene Weg wird wegen seiner auch vereinsgeschichtlichen Bedeutung einmal zum Ziel führen. Da bin ich ganz sicher!“

So dauerte es nicht lange, bis ein Umdenken in dieser Sache zum Teil sogar bei den Mitgliedern die mit Nein gestimmt hatten zu einer neuen Entscheidung in dieser Angelegenheit drängten. Es wurde nun der § 10 der Satzung bemüht, der eine erneute außerordentliche Generalversammlung ermöglicht, wenn eine namentliche Liste von mindestens 50 Schützenbrüdern unterzeichnet wird. Nach Antragstellung mit den erforderlichen Unterschriften wurde am 5. Juli 1987 eine erneute Versammlung abgehalten. Nach kurzer Darlegung der Gründe hierfür und der satzungsmäßigen Rechtfertigung wurde über denselben Tagesordnungspunkt wie am 5. April (also vor drei Monaten), abgestimmt. Das Ergebnis: 72 Ja, 17 Nein. Die für eine Satzungsänderung sicherlich mit Recht so hoch angesetzte Dreiviertel- Mehrheit war erreicht. Die Freude über diesen „Erfolg“ war zu spüren. Die große Schützenfamilie trägt nun den Namen: Schützengilde „St. Katharina“ Gerdingseite, Füchte und Storkerhook e.V von 1588. Damit bleiben wir dem Grundsatz treu und festigen ihn noch mehr, wie er im § 2 unserer Satzung festgelegt ist: Die Schützengilde hat der Förderung des Frohsinns und der Geselligkeit im Rahmen einer christlichen Ordnung, sowie der Riege der Liebe und Treue zur Heimat und zum Vaterland zu dienen. Ab nun ging es gemeinsam an die Arbeit, um dieses Jubelfest im neuen Geist, aber der Tradition verpflichtet, zu gestalten. Möge unserer Gilde, mit zur Zeit 660 Mitgliedern, unter dem Patronat der Hl. Katharina eine gute und lange Zukunft beschieden sein. Die Namensänderung und die Darstellung der Hl. Katharina machten es erforderlich, eine neue Fahne anzuschaffen. Als dieses bei Gelegenheit geäußert wurde, erklärte sich der Vorstand der Volksbank G r o n a u - E p e spontan bereit, uns eine solche als Geschenk zum Jubiläum zu stiften. In einer kleinen Feierstunde mit Vorstand und Offizieren wurde sie uns von Bankdirektor Hermann Brügger übergeben. Unserer Schützengilde bedankt sich herzlich für dieses wertvolle Geschenk. An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß Hermann Brügger früher Mitglied unserer Schützengilde war und im Jahre 1952 dem Königsthron mit Theo Büscher als König und Königin Maria Ammertmann als Ehrenherr angehörte.

Druckversion | Sitemap
© Schützengilde St Katharina e.V. Epe 1588